Im Scrum-Regelwerk ist die Retrospektive das wichtigste Event. Es ist außerdem das schwierigste und das (bei Gelingen) am meisten erfüllende Event. Deshalb konzipierte ich ein Training für dieses Event, das vor allem an Scrum-Master gerichtet ist.
Es gliedert sich in sechs Teile. Der erste Teil beschäftigt sich mit der Frage, warum Retrospektiven überhaupt so wichtig sind, und behandelt somit die Konzepte des Continuous Improvement und des Inspect & Adapt. Der zweite Teil umfasst die Frage, wer daran teilnehmen soll, und welche Aufgaben der Scrum-Master als Moderator und Gastgeber hat.
Der dritte Teil stellt das Konzept von der fünf Stufen von Derby und Larsen[1] dar. Dazu wird für jede der Stufen Set the Stage, Data Collection, Generate Insights, Decide what to do, und Closing eine Methode im Detail und eine ausführliche Methodensammlung vorgestellt. Im vierten Teil werden davon abweichende Ideen zur Inspiration vorgestellt, die darstellen sollen, wie Retrospektiven abwechslungsreich und trotzdem zielführend gestaltet werden können.
Der fünfte Teil behandelt schwierige Fragen, wie z.B. die Frage, ob der Product Owner an der Retrospektive teilnehmen soll, und schlägt dazu Antwortstrategien vor. Im sechsten Teil wird die Overall Retrospective des LeSS-Frameworks vorgestellt.
Der theoretische Teil wird zusätzlich durch Übungen aufgelockert, die thematisch entsprechend der fünf Stufen einer Retrospektive gegliedert sind und so direkt praktische Erfahrungen mit verschiedenen Methoden vermitteln. Den Abschluss bildet ein Lean Coffee, bei dem alle sonstigen für die Teilnehmer relevanten Themen angesprochen werden können.
[1] E. Derby, D. Larsen, Agile Retrospectives: Making Good Teams Great, O’Reilly UK Ltd., 1. Aufl. 2006.